KLEINBETSCHKEREK
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1232 - 1337 1232 - Erstmalige Erwähnung als „terra Potkerequ“. Im Jahre 1334 wird die Siedlung Bekkereky (auch Pechkereky) in den päpstlichen Registern vermerkt. "Nicolaus de Bekkereky solvit 8 grossos" heißt es in diesem Register der Jahre 1332-1337: "Nikolaus von Betschkerek zahlte 8 Groschen." Dieser Nikolaus war römisch-katholischer Pfarrer. Die damalige Siedlung dürfte nach letzten archäologischen Befunden ca. 2 km nordwestlich der heutigen Stelle von Kleinbetschkerek gelegen haben.
29.08.1526 Schlacht bei Mohatsch (Mohács). Niederlage der Ungarn unter König Ludwig II. gegen die Osmanen unter Süleyman I. Der südliche Teil Ungarns befand sich nun unter osmanischer Herrschaft und der westliche wurde von Österreich beansprucht. Das Banat galt zwar noch als autonom, aber ständig unter dem Einfluss der Türken.
28.06.1552 Achmed Pascha belagert mit seiner Hauptmacht von 16.000 Mann Temeswar und erobert die Festung. Für die Stadt und das ganze Banat folgt eine 164 jährige Türkenherrschaft.
13.10.1716 Temeswar wird von österreichischen Truppen unter Prinz Eugen von Savoyen-Carignan (* 08.10.1663 in Paris; † 21.04.1736 in Wien) zurückerobert, damit endet die osmanische Herrschaft im Banat.
21.07.1718 Friede von Passarowitz: Das Banat wird Österreich eingegliedert und bleibt bis zum Jahre 1778 als kaiserliche Krondomäne, genannt "Temescher Banat", der Wiener Hofkammer unterstellt.
1720 Graf Claudius Florimund von Mercy (*1666 +1734) wird Gouverneur des Banats.
1727 Nach einem Bericht des Temeswarer Verwaltungsamtes vom 09.04.1727 war Kleinbetschkerek Wohnort des Unterverwalters Martiny. Der Ort wird auch in der vom ersten Gouverneur des kaiserlichen Banats, dem General der Kavallerie Graf Claudius Florimund von Mercy, angeordneter Konskription erwähnt. Unter den 663 Dörfer und Städten mit zusammen 21289 "Rauchfängen" (Haushalte) befindet sich auch Kleinbetschkerek mit 36 Häusern und meist serbischen Einwohnern. Die Einwohner waren nomadisierende Viehzüchter und lebten unter äußerst dürftigen sozialen Verhältnissen.
29.05.1734 Aus einem weiteren Aktenvermerk des Temeswarer Verwaltungsamtes heißt es: "Das nach Betschkerek einige Griechen angekommen und sich für Künstler, welche den Bruch schneiden können ausgaben und wirklich an einem jungen Untertan ihr Kunst so probiert haben, daß er nach erhaltenem Schnitt gestorben sei. Da das Amt diese fremden Quacksalber inhaftiert hat, so fraget es an, ob solche nach Temeswar geschickt werden sollten oder was mit selben zu tun seie"
05.1735 Einrichtung einer "Cambiatur", einer Pferdewechselstelle mit einem Postamt. Leiter der Poststation war Ignatz Willer. Dazu der Aktenvermerk des Temeswarer Verwaltungsamtes "Die Administration bedeutet, daß um die Bequemlichkeit des Publici zu befördern bestimmt worden seie, das der Cambiatur errichtet werde... daß der Betschkereker 160 fl., der Pakatzer aber 200 fl. an Gehalt haben werde, verordnet daher dem Temeswarer Verwalteramte, den Combiaturisten in allem Erforderlichen die nötigen Assistenz zu leisten."
10.1748 Zuzug einiger rumänischer Familien aus Neu-Beschenowa, die aus Siebenbürgen stammten und durch ihre Flucht im Jahre 1742 der Leibeigenschaft entrinnen konnten.
1775 Dimitrie Ţichindeal, rumänischer Schriftsteller, Pädagoge und Theologe, wird in Raitzisch (serbisch) - Kleinbetschkerek geboren
1777 Laut "Seelenconscription" lebten auch 13 Deutsche in Raitzisch (serbisch) - Kleinbetschkerek, das aus 205 Häuser bestand und vorwiegend von Serben bewohnt war.
31.05.1778 Das Banat wird als Kronland aufgelöst (1778) und an Ungarn angeschlossen. Bei der Rückgliederung des Banats an das ungarische Königreich war Raitzisch (serbisch) - Kleinbetschkerek Schauplatz beim Empfang des königlichen Kommissars Graf Christoph von Nitzky. Zusammen mit seiner Begleitung, dem Hofkammerrat Franz Zichy und dem Hofsekretär Adam Trajesik, wurde er von der Abordnung der Stadt Temeswar erwartet. Zur Abordnung der Stadt gehörten: Bürgermeister Peter Adam Deboldio, Domherr Ladislaus Köszeghi, Oberst Gehneny von Pantschowa, Graf Wenzel Sauer und weitere Komitatsherren. Den Vorritt machten Husaren in ihren Galauniformen.
20.06.1785 1785 ist das Gründungsjahr von Deutsch-Kleinbetschkerek. Dies geht aus der Zuschrift der Kameraladministration an den Temeswarer Bischof hervor. Die Zuschrift hatte folgenden Wortlaut: "Außerdem, daß das Kolonistendorf Gertianosch bereits im vorigen Jahre gänzlich hergestellt worden, werden im gegenwärtigen Jahr die mit neuen deutschen Einwanderern zu besetzenden Dörfer Neu-Monostur, Kleinbetschkerek, Sankt Andreas, Morawitza und Neu-Wukowar ebenfalls noch zu Stande kommen und mit den für selbe bestimmte Familien besetzt werden. Da nun jedes dieser 6 neuen deutschen Kolonistendörfer eines eigenen Seelsorgers bedarf, auch auf die Passierung jedes für jeglichen sistemisierten Stipendialgehaltes per jährlich 200 Gulden, dann deren Naturaldeputaten per jährlich 15 Metzen Frucht, 30 Metzen Hafer, 15 Metzen Kukurutz, 15 Schöber Heu und 15 Klafter Holz unter einem bei der hohen Hofstelle eingeschritten wird. Als hat man die Ehr Eure Exzellenz ein solches mit dem freundschaftlichen Ersuchen zu eröffnen, womit gefällig sein wolle, für deutsche 6 Seelsorger also vorzusorgen, damit sie in vorgedachten Örtern längstens mit Ende Septembris angestellt werden mögen. Mit vollkommenster Hochachtung geharrend Euer Excellenz dienstschuldigster Ladislaus Freiherr v. Ortzy Temeswar, den 20 Juni 1785". Ende 1785 waren 116 Kolonistenhäuser in vier Gassen unmittelbar südlich von Raitzisch (serbisch) - Kleinbetschkerek, für "500 Seelen" errichtet worden. Dazu kamen: Bethaus, Schule, Pfarrer und Lehrerwohnung, Wirtshaus, Gemeindehaus und zwei Roßmühlen. Die Hausnummerzahl erhöhte sich in den ersten Jahren auf 126. Nach 1785 trafen weitere Ansiedler ein. So wurden auch 25 Familien in Raitzisch (serbisch)-Kleinbetschkerek angesiedelt.
1786 1786 - 1808 wurde Deutsch-Kleinbetschkerek selbständig verwaltet. Erster Richter (Schultheiß oder Schulze genannt): Michael Marx von Kell (Trier). Erster Gemeindenotär (für die deutsche und serbisch - rumänische Gemeinde): Stefan Varkonyi (1786-1787). Erste Schulmeister: Johannes Potscheller und Johann Nikolaus Klemenz. Erster Seelsorger: Franz Cisper ( 01. 01. 1786 - 01. 06. 1786) Postmeister - "posta magister" - Johann Viller
06.01.1786 Erster Eintrag im Sterbematrikel: "Bornbach Johann - Wittwer 30 Jahre alt, Nr 46, geboren in Luxemburg".
07.01.1786 Erster Eintrag im Taufmatrikel: "Anna Tochter des Peter Heinrich und der Barbara Heinrich, geb. Schomer Nr. 20; Paten: Ollinger Jakob und Heinrich Anna"
10.01.1786 Erster Eintrag im Eheschließungsmatrikel: "Reck Nikolas, Wittwer Nr. 54 mit Lamby Elisabeta, ledig, Tochter des Wilhelm Lamby und Kunigunde Nr. 63. Zeugen: Bombele Nikolaus Nr. 64, Morr Johann Nr. 35" Für das Jahr 1786 weisen die Matrikelbücher 46 Todesfälle gegenüber 40 Geburten aus.
31.12.1787 Im Jahre 1787 gab es 36 Geburten und 69 Todesfälle.
31.12.1788 Auch im Jahre 1788 gab es weniger Geburten 34, als Todesfälle 46.
31.12.1789 Das Bethaus wird mit zwei Glocken versehen mit der Inschrift "Goß mich Josef Fischer vor die Becskereker Gemeinde in Temesvar 1789" 1789 gab es 41 Geburten und 87 Todesfälle. Erstmals 1790 überstieg die Zahl der Geburten die der Todesfälle.
1792 Zählt Deutsch-Kleinbetschkerek 644 Einwohner
1794 Missernte und Hungerjahr.
1795 Für die Mehrheit der Einwohner beginnt die Rückzahlung der erhaltenen Reise- und Ausstattungskosten.
1802 Zählt Deutsch-Kleinbetschkerek 984 Einwohner.
1809 Steigt die Einwohnerzahl von Deutsch-Kleinbetschkerek auf 1200
29.05.1810 Wurde der Grundstein zur römisch-katholischen Kirche gelegt. Bauherr war der Staat, da er Patronatsherr von Kleinbetschkerek war. Bei einem Chronisten heißt es "Auf daß das Gotteshaus aber geräumiger und größer werde wie der Säckel des heiligen Aerarius es zugeben wollte, und auch einen höheren Guckinsland, einen kühneren Turm erhalte, spendeten die opfermütigen und kreuzbraven Deutschen von Kleinbetschkerek noch ganze 3427 Gulden und 72 Kreuzer dazu". Für die Innenausstattung brachte die Kirchengemeinde in einer Sammlung 4122 Gulden auf. Der Maler Lohs bekam für das Ausmalen des Sanctuariums 242 und für die Bemalung und Vergoldung des Tabernakels 390 Gulden. Meister Arnold erhielt für die Bemalung der Kanzel 425 Gulden. Die Eheleute Anton und Theresia Weißengerber stifteten das erste Altarbild, das sich heute über dem kleinen Seitenaltar befindet.
17.11.1811 Geweiht wurde die römisch katholische Kirche vom damaligen Domherr Paul Nemethy zu Ehren der Unbefleckten Empfängnis Mariens. Seelsorger der Gemeinde war zu jener Zeit Pfarrer Stefan Karady - an ihn erinnert das Marmor-Grabkreuz neben der Kapelle auf dem Friedhof.
1814 Wirtschaftlicher Aufstieg. Nach einem Komitatsausweis war Kleinbetschkerek eines der höchstbesteuerten Dörfer (2900 Gulden - Contributional und 1545 Gulden und 8 Kreuzer Domestikal-Steuer)
1816 Missernte, Notjahr
1817 Die baufällige Schule wird abgetragen und an derselben Stelle ein neues Schulgebäude errichtet.
1820 Neubau des Pfarrhauses.
1821 Deutsch-Kleinbetschkerek zählt 1362 Einwohner.
1823 Grundsteinlegung der serbisch orthodoxen Kirche. Wurde 1844 fertig gestellt.
1828 - 1831 Sumpffieber und die bis dahin unbekannte asiatische Cholera (1931) wütete. Im Sommer 1831 wurden 169 Leichen zu Grabe getragen.
1832 Die Kirchenorgel wird für 1000 Gulden gekauft.
1836 Die Cholera hat am 11. Juli 1836 mit derartiger Wut ihren Einzug in Kleinbetschkerek gehalten, dass im Verlauf von 8 knappen Wochen 195 Menschen starben.
1844 Gründung - Schützenverein (50 Mitglieder).
1846 - 1849 Für die Kirche wird das große Altarbild in Wien gekauft, die große Glocke, da gesprungen, umgegossen und die Turmuhr fertig gestellt.
09.08.1849 Schlacht im Raum Kleinbetschkerek - Neubeschenowa - Sanktandres - Sackelhausen. 30000 Kämpfer der österreichischen Hauptarmee mit 108 Kanonen unter der Führung des Feldzeugmeisters Baron Haynau, trafen am Nyaradbach auf 55000 Mann und 108 Kanonen, der ungarischen Armee unter dem Kommando der Generäle Dembinski und Bem. Durch den Sieg der Kaiserlichen Truppen wurde die 107 tägige Belagerung Temeswars beendet. Ein Kleinbetschkereker Chronist berichtet: "Die Sonne schien glutheiß über den Kukuruzfeldern, aber den Kleinbetschkerekern mochte es auch ohne die Sonnenhitze heiß genug gewesen sein, da sie in solcher Nähe 216 Geschütze bellen hörten, wildes Kampfgeschrei vernahmen, und schmetternde Reiterfanfaren über die Ebene schallten. Ins Dorf verirrten sich bloß einzelne Geschosse, ohne jedoch Schaden anzurichten". Das Banat wird unter österreichische Verwaltung gestellt.
1858 Die Verwaltung der Schule wechselt von der Kirche zur Gemeinde.
19.11.1859 Besucht der Militär und Zivilgouverneur der serbischen Wojwodina Josif Sokesevits, die Gemeinde.
1863 Missernte und Elend. Das Elend war so groß, dass die Regierung eingreifen und die Bedürftigen mit Notstandsdarlehen unterstützen musste. Es wurden 2 Schuldscheine für insgesamt 684 Anleihe - Bedürftige verfasst.
1864 Gute Ernte. Jedoch Hamster - und Mäuseplage.
1865 Die Diphtherie, trifft vor allem Kinder. Die Matrikeln vermerken für dieses Jahr 141 Sterbefälle gegenüber 121 Geburten.
1866 Kriegsjahr. Alle Urlauber und Reservisten mussten einrücken, um gegen Preußen oder Italien zu ziehen.
1867 Kurzes wirtschaftliches Aufatmen. Ausgleich, österreichisch-ungarische, verfassungsrechtliche Vereinbarungen, durch die, 1867 das Kaisertum Österreich in die Österreichisch-Ungarische Doppelmonarchie (Donaumonarchie 1867-1918) umgewandelt wurde. Das Banat wurde von Österreich an Ungarn abgetreten. Als Folge wurde das Banat nicht mehr von Wien, sondern von Budapest aus verwaltet. Die ungarische Regierung betrieb nach einer zunächst liberalen Nationalitätenpolitik ab den siebziger Jahren eine brutale Magyarisierungspolitik.
1870-1871 Wasserjahre. Das ganze Jahr hindurch hatte es geregnet. Die Felder standen unter Wasser. Die Wege waren unbefahrbar. Die Brücken waren zerstört. Die ganze Gemeinde glich einem Sumpf. Gründung - Leichenbestattungsverein (1871).
1874 Wieder Diphtherie unter den Kindern. Wieder sterben 149 und nur 117 werden geboren.
1875 Die Kirche bekommt noch eine große Glocke, die 1884 umgegossen wird.
1876 Geburtsjahr von Johann Rech (* 08.09.1876 in Kleinbetschkerek + 07.03.1976 in Temeswar) - Lehrer (1898-1933) und Verfasser der Chronik der Gemeinde Kleinbetschkerek (1936). Diese Chronik diente auch als Vorlage zur Monografie der Gemeinde, die unter dem Titel "Kleinbetschkerek - Geschichte einer gemischtsprachigen Gemeinde im Banat" 1972 im Pannonia Verlag Freilassing, erschienen ist.
1877 Frost (21. 05.) und später Hagel zerstören die Ernte. Wucherer tauchen auf, verleihen ihr Geld oder Getreide mit 40% bis 50% Zinsen. Viele Familien verlieren auf diese Art und Weise ihr Vermögen.
1878 Das Kindersterben nimmt kein Ende. Die Matrikeln vermerken 191 Sterbefälle gegenüber 143 Geburten. Unter den Toten 140 Kinder, die am "dicken Hals", vor den Augen ihrer Eltern erstickten. Es gab Familien die binnen 14 Tage, 4 Kinder verloren haben. Besetzung Bosniens, an der auch 11 Kleinbetschkereker teilnehmen mussten.
1880 Höhepunkt und Wende. Höchste Geburtenzahl 179, gegenüber 104 Sterbefälle. Das Amerikafieber hat auch Kleinbetschkerek erfasst. 450 Personen wandern nach Amerika aus.
1883 Gründung - Spar und Vorschußverein.
24.09.1890 Ankauf der Überlandfelder. Die Felder (1322 Joch) wurden durch einen Betrauten - Mathias Nauy, um den Betrag von 120100 Gulden auf 20 jährige Amortisation angekauft. Viele dieser Felder und Heuwiesen wurden auf 20 jährige Teilabzahlung verkauft und von den Rateneinkünften die Zahlungen an den Staat getilgt. Mit den Einnahmen von den nicht veräußerten Überlandfeldern konnte im Laufe eines anderthalb Jahrzehnts die tiefer gelegenen Felder entwässert und artesische Brunnen gebohrt werden. Dadurch bezwang man das Sumpffieber. Gründung der Freiwilligen Feuerwehr. Kleinbetschkerek hat 3687 Einwohner (2722 Deutsche, 403 Rumänen, 562 Serben)
1891 Der Bauernverein tritt dem neugegründeten "Südungarischen Bauernverein" bei. Gründung - Gesangsverein.
1894 Die Theresienmühle wird erbaut. Geburtsjahr von Mathias Reuter (*30.11.1894 in Kleinbetschkerek + 29.03.1990 in Forchheim). Mitverfasser der Monografie der Gemeinde Kleinbetschkerek erschienen unter dem Titel "Kleinbetschkerek - Geschichte einer gemischtsprachigen Gemeinde im Banat" 1972 im Pannonia Verlag Freilassing.
26.11.1895 Die Vizinalbahn Temeswar - Kleinbetschkerek - Großsanktnikolaus wird fertig gestellt. Der Beitrag der Kleinbetschkereker - 100000 Gulden.
1900 Zwei neue Schulen, werden an der Stelle der alten, baufälligen Schulen erbaut. Schuleröffnung (01.11.1900) - Einführung des Pflichtunterrichts in ungarischer Sprache
1903 Errichtung des Kindergartens.
1910 Zählt Kleinbetschkerek 3668 Einwohner. Davon 2530 Deutsche (69%)
1911 100 Jahr-Erinnerungsfeier an den Bau der römisch-katholischen Kirche. Zählt Kleinbetschkerek 3681 Einwohner. Davon 2700 Deutsche (73%), 549 Serben und 432 Rumänen
14.01.1912 Gründung - Handel und Gewerbebund.
1914-1918 Erster Weltkrieg. In diesem Krieg sind 97 Kleinbetschkereker gefallen. An sie erinnert die Kapelle auf dem Friedhof an deren Wänden auf zwei Marmortafeln alle Namen eingraviert sind. Die Kirche opferte alle Glocken für Kriegszwecke. Bis 1920 gab es kein Glockengeläute.
1920 Vertrag von Trianon ( 04.06.1920). Das Banat wurde dreigeteilt. Der größere östliche Teil mit Temeswar, folglich auch Kleinbetschkerek und dem Arader Komitat (66,5% = 18966km²) fielen an Rumänien, der südliche Teil (32,5% = 9276 km²) zum Königreich Serbien (das 1929 in Königreich Jugoslawien umbenannt wurde) und der südliche Marosch - Theiswinkel (1% = 284 km²) an Ungarn. Für die römisch-katholische Kirche wurden 3 Glocken angekauft.
1930 Jugendtagung. 50 Jugendvereine mit 2500 Jugendlichen nahmen an dieser Jugendtagung in Kleinbetschkerek teil. Ehrengast war Bischof Dr. Augustin Pacha. Initiator der Tagung - Pfarrer Wilhelm Dewald. Zählt Kleinbetschkerek 3320 Einwohner, davon 2294 Deutsche (69,1%)
1936 08./09.08.1936 - Festveranstaltung - 150 Jahre seit der Besiedlung Kleinbetschkereks mit Deutschen und 125 Jahre katholische Kirche. Zählt Kleinbetschkerek 3300 Einwohner davon 2400 Deutsche
1939-1945 Zweiter Weltkrieg. Bis Kriegsende waren 43 Kleinbetschkerek in der rumänischen Armee, 20 von ihnen kamen nicht mehr nach Hause. In deutschen Verbänden waren 229, von diesen wurden 107 als gefallen, verstorben oder vermißt gemeldet.
16./17.09.1944 Etwa die Hälfte der deutschen Einwohner flüchten vor dem Anrücken der Sowjetarmee. Etwa 900 machen sich mit 134 Pferdegespannen und 2 Traktoren, weitere 125 mit der Eisenbahn, auf den Weg nach Westen. In Kleinbetschkerek zurückgeblieben waren: 918 Personen.
14.01.1945 Verschleppung von 186 Kleinbetschkereker zur Zwangsarbeit nach Rußland. 40 Personen verlieren dabei ihr Leben.
12.04.1945 Bodenreformgesetz (Dekretgesetz Nr.187 / 1945) - Alle Kleinbetschkereker Deutsche wurde ihres Grundbesitzes und ihrer Häuser enteignet. Der Enteignung des Feld- und Hausbesitzes, folgte sehr bald die Enteignung des toten und lebenden Inventars.
1949 13.03.1949 Erscheint in Bukarest die erste Nummer der Tageszeitung "Neuer Weg". (Letzte Nummer am 31.12.1992). Das Nachfolgeblatt ist die "Allgemeine Deutsche Zeitung" (ADZ).
28.11.1949 Rückkehr der letzten Russland - Verschleppten.
1950 Gründung der Kleinbetschkereker landwirtschaftlichen Kollektivwirtschaft (CAC, später dann CAP genannt).
18.-24.06.1951 Verschleppung in den Bărăgan von 184 Kleinbetschkereker Deutschen. Von ihnen kehren 18 Personen nicht mehr zurück.
28.08.1951 Pfarrer Michael Willjung, der letzte Seelsorger von Kleinbetschkerek wird verhaftet und am 23.01.1952 zu 9 Jahren Kerker verurteilt. Für ihn folgen noch 3 Jahre Deportation in den Bărăgan, von wo er am 31.10.1963 in die Bundesrepublik Deutschland ausgewiesen wird. Seither ist die Pfarre Kleinbetschkerek verwaist und wurde seelsorglich von Billed - Pfarrer Wild, Neubeschenowa - Pfarrer Hans Schmidt und Pater Clemens, Alexanderhausen - Pfarrer Gottfried Huhn und Temeswar (Mehala) - Pater Johannes, betreut.
26.01.1952 Währungsreform
01.01.1953 Gründung - Deutsches Staatstheater Temeswar.
1954 Rückerstattung der im Jahre 1945 enteigneten Häuser (Dekret Nr.81/54 und Ministerialbeschluss 370/1954 ).
1956 Rückkehr der Bărăgan - Verschleppten.
04.11.1956 Erste Sendung in deutscher Sprache von Radio - Temeswar
01.02.1957 Erscheint die erste Nummer "Die Wahrheit" - Letzte Nummer - 17.02.1968. Das Nachfolgeblatt ist die "Neue Banater Zeitung".
1958 Das erste Kirchweihfest nach dem II. Weltkrieg.
20.-22.05.1961 Heimatortstreffen während der Banater Heimattage in Schwäbisch Gmünd
15.-16.06.1963 Heimatortstreffen beim Banater Heimattag in Schwäbisch Gmünd
16.-17.05.1964 Heimatortstreffen beim Banater Heimattag in Schwäbisch Gmünd
05.-06.06.1965 Heimatortstreffen beim Banater Heimattag in Schwäbisch Gmünd
18.-19.06.1966 Heimatortstreffen beim Banater Heimattag in Schwäbisch Gmünd
31.01.1967 Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Bundesrepublik Deutschland und Rumänien.
21.02.1968 Erscheint die "Neue Banater Zeitung"
01.-02.06.1968 Treffen beim Heimattag der Banater Schwaben in Homburg/Saar
1969 Das rumänische Fernsehen startet eine wöchentliche Sendung in deutscher Sprache
16.-18.05.1970 Treffen beim Heimattag der Banater Schwaben in Homburg/Saar
20.-21.05.1972 Treffen beim Heimattag der Banater Schwaben in Homburg/Saar
02.-03.06.1974 Treffen beim Heimattag der Banater Schwaben in Ulm
05.-06.06.1976 Treffen beim Heimattag der Banater Schwaben in Ulm
04.03.1977 Ein Erdbeben der Stärke 7,2 auf der Richter - Skala fordert in Rumänien über 1500 Menschenleben. Das Beben wurde auch in Kleinbetschkerek vernommen, hat jedoch keinen nennenswerten Schaden angerichtet. Kleinbetschkerek hat 2769 Einwohner. Davon ca. 700 Deutsche
12.-14.05.1978 Treffen beim Heimattag der Banater Schwaben in Ulm Bundeskanzler Schmidt und Präsident Ceauşescu vereinbaren verstärkte Aussiedlung von Deutschen im Rahmen der Familienzusammenführung. Es werden "pro Kopf" - Summen ausgehandelt.
02.-03.06.1979 Kleinbetschkereker HOG-Treffen in Salzburg Gründung der HOG mit Michael Pilger, Mathias Reuter, Josef Bücher
06.-07.06.1981 Kleinbetschkereker HOG-Treffen in Salzburg Neuwahl des Vorstands: Vorsitzender: Josef Bücher, Stellvertreter: Nikolaus Schwengler, Schriftführer: Michael Siebenaller, Kassenwart: Michael Pilger
28.06.1982 Starker Sturm. Dabei wurden viele Dächer, Stromleitungen, Telefonleitungen zerstört. Das Kreuz der Kirche wurde dabei verbogen. Im Herbst 1982 wurde das Kreuz mit einem Hebekran neu angebracht.
22.10.1982 Erscheint das Dekretgesetz laut dem von Ausreisenden die Rückerstattung der Ausbildungskosten in westeuropäischer Währung verlangt wird.
22.-23.05.1983 Kleinbetschkereker Heimattreffen in Salzburg.
15.-16.06.1985 Kleinbetschkereker Heimattreffen in Forchheim.
27.-28.06.1987 Kleinbetschkereker Heimattreffen in Forchheim
13.05.1989 Kleinbetschkereker Heimattreffen in Rastatt.
12.1989 Sturz und Exekution des Diktatorehepaars Ceauşescu; Ende der Alleinherrschaft der Kommunistischen Partei; Gründung des Demokratischen Forums der Rumäniendeutschen.
1990 Massive Aussiedlung der Rumäniendeutsche (111.150 Personenn) in die BRD.
18.05.1991 Kleinbetschkereker Heimattreffen in Rastatt.
1992 01.01.1992 wird die Pfarrei Kleinbetschkerek aufgelöst und von der Pfarrei Billed übernommen (Seelsorger: Pfarrer Bonaventura Dumea). Die Volkszählung in Kleinbetschkerek ergibt: 4581 Einwohner davon 39 Deutsche.
10.07.1993 Kleinbetschkereker Heimattreffen in Forchheim. 407.535 Deutsche aus Rumänien sind von 1950 bis Ende 1993 in die Bundesrepublik Deutschland eingewandert. Catherine Filippi Grosskopf veröffentlicht ihr Buch: „Ähren des Lebens - Ernste Sachen und solche zum Lachen“
1994 Kleinbetschkerek hat 4786 Einwohner
22.07.1995 Kleinbetschkereker Heimattreffen in Forchheim.
30.08.1996 Startet in Forchheim eine Gruppe gebürtigter Kleinbetschkereker in die Heimatgemeinde um in freiwilligem Arbeitseinsatz den Friedhof instandezubringen.
19.07.1997 Kleinbetschkereker Heimattreffen in Rastatt. Catherine Filippi Grosskopf veröffentlicht ihr Buch: „Im Auf und Ab der Jahre - Leben und Schicksal“
28.07.1998 Einsturz des Kirchturms der katholischen Kirche während einem orkanartigen Sturm.
1999 Kleinbetschkereker Heimattreffen in Forchheim.
06.2000 Leonte Marin (PSD) wird Bürgermeister von Kleinbetschkerek.
11.07.2000 Erneuter orkanartiger Sturm. Ca. 600 Häuser bzw. Hausdächer werden zum Teil schwer beschädigt. Das Pfarrhaus (erbaut 1820) wurde 2000 renoviert (Aus 3 Räumen wurde ein großer Raum geschaffen).und dient nun als Kirche. Catherine Filippi Grosskopf veröffentlicht ihren Gedichtband: „Aus dem Herzen gesprochen“
26.05.2001 Kleinbetschkereker Heimattreffen in Forchheim.
16.08.2001 Nikolaus Nauy veröffentlicht im Internet die Kleinbetschkereker Homepage „Kleinbetschkerek online“. (http://www.kleinbetschkerek.de)
01.05.2003 Kleinbetschkerek bekommt folgende neue Postleitzahl: 307040
05.06.2003 Kleinbetschkereker Heimattreffen in Forchheim.
20.06.2004 Dr. Constantin Buzatu (PSD) wird Bürgermeister von Kleinbetschkerek
04.06.2005 Kleinbetschkereker Heimattreffen in Forchheim. Annemarie Steiner veröffentlicht ihr Buch „Damals in Kleinbetschkerek - Vom Aufwachsen in einem donauschwäbischen Dorf“
26.05.2006 Anna Elisabeth Kunesch - Buchppräsentation: „... und die Seele voll Sehnsucht nach Glück und Verstehn. Die Banater - von ihrer Auswanderung bis zur Heimkehr“
30. 06. 2007 Kleinbetschkereker Heimattreffen in Forchheim.
27. 06. 2009 Kleinbetschkereker Heimattreffen in Forchheim.
28. 05. 2011 Kleinbetschkereker Heimattreffen in Forchheim. Johann Bappert - Buchppräsentation: „Noch sprechen die Steine - Kirche und Friedhof in Kleinbetschkerek“
10.06.2012 Raimond Ovidiu Rusu (USL) wird Bürgermeister von Kleinbetschkereker
08.06.2013 18. Kleinbetschkereker Heimattreffen in Forchheim Neuwahl des Vorstands, neue Satzung, gemeinnütziger Verein als Untergliederung der LM
31.01.2015 Die Heimatortsgemeinschaft Kleinbetschkerek veröffentlicht ihre HP im Internet. (http://www.kleinbetschkerek.de/hog/home.htm)
20.06.2015 Kleinbetschkereker Heimattreffen in Forchheim Nikolaus Schmidt - Buchpräsentation: „Seelenschaukel – Seelekluntsch - Lyrische und Banatschwäbische Gedichte“
17.06.2017 Kleinbetschkereker Heimattreffen in Forchheim
13.02.2019 Pfarrer Peter Zillich in Regensburg gestorben (*11.09.1957 in Kleinbetschkerek)
01.06.2019 Kleinbetschkereker Heimattreffen in Forchheim Nikolaus Schmidt - Buchpräsentation: „ Gedankenkarussell - Lyrische und Banatschwäbische Gedichte“
25.06.2022 Kleinbetschkereker Heimat- und Musikantentreffen in Forchheim
07.10 2023 Kleinbetschkereker Heimat- und Musikantentreffen in Forchheim Buchpräsentation "Tanz der Gefühle" Gedichte von Nikolaus Schmidt
28.09.2024 Gedenkfeier "Flucht aus dem Banat vor 80 Jahren" in Forchheim
Bibliographische Hinweise:
Brockhaus Konversationslexikon, 1894, 2. Band, Seite 618
Dr. F.H. Ungewitter’s neueste Erdbeschreibung und Staatenkunde, Dresden, 1872, 1. Band, Seite 733
Enciclopedia Romana, Sibiu (Hermannstadt), 1898
Traian Lalescu, Le Problème Ethnographique du Banat, Paris, 1919
Ritters geographisch-statistisches Lexikon, Leipzig, 1864
Karl von Möller, Wie die schwäbischen Gemeinden entstanden sind, 2. Band, Temesvar, 1924, Seiten 73-76
Johann Rech, Hundertfünfzig Jahre deutsches Becicherecul-Mic-1936
Schenk, Annemie / Weber-Kellermann, Ingeborg, Interethnik und sozialer Wandel in einem mehrsprachigen Dorf des rumänischen Banats. Marburg 1973, 235 S.
Johann Rech und Mathias Reuter - Kleinbetschkerek - Geschichte einer gemischtsprachigen Gemeinde im Banat. 1972 Pannnonia Verlag Freilassing.
Ergänzte und aktualisierte Daten (2001-2024): Johann Bappert und Nikolaus Nauy
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Letzte Aktualisierung: 09.12.2024