KLEINBETSCHKEREK
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GESCHICHTE-
GENEALOGIE
(Familien - und Ahnenforschung)
GESCHICHTLICHER ÜBERBLICK - ZEITTAFEL
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Unsere Toten-Verzeichnis der verstorbenen Kleinbetschkereker
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GENEALOGIE (Familien-
und Ahnenforschung): NAMENSLISTEN: ( Sollten Sie Ergänzungen zu diesen Listen erbringen können, dann senden Sie bitte Ihre E-Mail an webmaster@kleinbetschkerek.de ) Die Erstansiedler von Deutsch-Kleinbetschkerek ; Die Lehrer und Kindergärtnerinnen der Gemeinde Kleinbetschkerek; Die Seelsorger der Gemeinde Kleinbetschkerek; Die Gemeinderichter und Gemeindenotäre von Kleinbetschkerek; Die Gefallenen von Kleinbetschkerek im Ersten Weltkrieg; Die Gefallenen, Vermißten und Verstorbenen von Kleinbetschkerek im Zweiten Weltkrieg; Rußland Verschleppte Kleinbetschkereker; Baragan Verschleppte Kleinbetschkereker Abgewanderte Kleinbetschkereker (1900-1939) und Schiffslisten - USA (1901-1923)
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GESCHICHTLICHER ÜBERBLICK - ZEITTAFEL |
1332 - 1337 | Erstmalige Erwähnung (1334 ) der Siedlung Bekkereky in den päpstlichen Registern: "Nicolaus de Bekkereky solvit 8 grossos" heißt es im Päpstlichen Register der Jahre 1332-1337: "Nikolaus von Betschkerek zahlte 8 Groschen." Dieser Nikolaus war römisch-katholischer Pfarrer im alten Betschkerek. Die Siedlung dürfte nach letzten archäologischen Befunden ca. 2 km nordwestlich der heutigen Stelle von Kleinbetschkerek gelegen haben. |
29. 08. 1526 | Schlacht bei Mohatsch (Mohács). Niederlage der Ungarn unter König Ludwig II. gegen die Osmanen unter Süleiman II. Der südliche Teil Ungarns befand sich nun unter osmanischer Herrschaft und der westliche wurde von Österreich beansprucht. Das Banat galt zwar noch als autonom, aber ständig unter dem Einfluß der Türken. |
07.1552 | Temeswar wird von den Türken erobert. Für die Stadt und das ganze Banat folgt eine 164 jährige Türkenherrschaft. |
13. 10. 1716 | Temeswar wird von österreichischen Truppen unter Prinz Eugen von Savoyen-Carignan (*1663 + 1736) zurückerobert, damit endet die osmanische Herrschaft im Banat. |
21. 07. 1718 | Friede von Passarowitz: Das Banat wird Österreich eingegliedert und bleibt bis zum Jahre 1778 als kaiserliche Krondomäne, genannt "Temescher Banat", der Wiener Hofkammer unterstellt. |
1720 | Graf Claudius Florimund von Mercy (*1666 +1734) wird Gouverneur des Banats. |
1727 | Nach einem Bericht des
Temeswarer Verwaltungsamtes vom 09.04.1727 war Kleinbetschkerek Wohnort
des Unterverwalters Martiny.
Der Ort wird auch in der vom ersten Gouverneur des kaiserlichen Banats, dem General der Kavallerie Graf Claudius Florimund von Mercy, angeordneter Konskription erwähnt. Unter den 663 Dörfer und Städten mit zusammen 21289 "Rauchfängen" (Haushalte) befindet sich auch Kleinbetschkerek mit 36 Häusern und meist serbischen Einwohnern. Die Einwohner waren nomadisierende Viehzüchter und lebten unter äußerst dürftigen sozialen Verhältnissen. |
29. 05. 1734 | Aus einem weiteren Aktenvermerk des Temeswarer Verwaltungsamtes heißt es: "Das nach Betschkerek einige Griechen angekommen und sich für Künstler, welche den Bruch schneiden können ausgaben und wirklich an einem jungen Untertan ihr Kunst so probiert haben, daß er nach erhaltenem Schnitt gestorben sei. Da das Amt diese fremden Quacksalber inhaftiert hat, so fraget es an, ob solche nach Temeswar geschickt werden sollten oder was mit selben zu tun seie" |
05. 1735 |
Einrichtung einer "Cambiatur", einer Pferdewechselstelle mit einem Postamt. Leiter der Poststation war Ignatz Willer. Dazu der Aktenvermerk des Temeswarer Verwaltungsamtes "Die Administration bedeutet, daß um die Bequemlichkeit des Publici zu befördern bestimmt worden seie, das der Cambiatur errichtet werde... daß der Betschkereker 160 fl., der Pakatzer aber 200 fl. an Gehalt haben werde, verordnet daher dem Temeswarer Verwalteramte, den Combiaturisten in allem Erforderlichen die nötigen Assistenz zu leisten." |
10. 1748 |
Zuzug einiger rumänischen Familien aus Neu-Beschenowa, die aus Siebenbürgen stammten und durch ihre Flucht im Jahre1742 der Leibeigenschaft entrinnen konnten. |
1775 |
Dimitrie Tichindeal, rumänischer Schriftsteller, Pädagoge und Theologe, wird in Raitzisch(serbisch) - Kleinbetschkerek geboren. Siehe: Tichindeal Gedenkhaus (Heutige Hausnummer 378) |
1777 | Laut "Seelenconscription" lebten auch 13 Deutsche in Raitzisch(serbisch) - Kleinbetschkerek, das aus 205 Häuser bestand und vorwiegend von Serben bewohnt war. |
1778 31. 05. 1778
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Das Banat wird als Kronland
aufgelöst (1778) und an Ungarn angeschlossen. Bei der Rückgliederung des Banats an das ungarische Königreich war Raitzisch(serbisch) - Kleinbetschkerek Schauplatz beim Empfang des königlichen Kommissars Graf Christoph von Nitzky. Zusammen mit seiner Begleitung, dem Hofkammerrat Franz Zichy und dem Hofsekretär Adam Trajesik, wurde er von der Abordnung der Stadt Temeswar erwartet. Zur Abordnung der Stadt gehörten: Bürgermeister Peter Adam Deboldio, Domherr Ladislaus Köszeghi, Oberst Gehneny von Pantschowa, Graf Wenzel Sauer und weitere Komitatsherren. Den Vorritt machten Husaren in ihren Galauniformen. |
20. 06. 1785 |
1785 ist das Gründungsjahr von
Deutsch-Kleinbetschkerek. Dies geht aus der Zuschrift der Kameraladministration
an den Temeswarer Bischof hervor. Die Zuschrift hatte folgenden Wortlaut: "Außerdem,
daß das Kolonistendorf Gertianosch bereits im vorigen Jahre gänzlich hergestellt
worden, werden im gegenwärtigen Jahr die mit neuen deutschen Einwanderern zu besetzenden
Dörfer Neu-Monostur, Kleinbetschkerek, Sankt Andreas, Morawitza und Neu-Wukowar ebenfalls
noch zu Stande kommen und mit den für selbe bestimmte Familien besetzt werden. Da nun
jedes dieser 6 neuen deutschen Kolonistendörfer eines eigenen Seelsorgers bedarf, auch
auf die Passierung jedes für jeglichen sistemisierten Stipendialgehaltes per
jährlich 200 Gulden, dann deren Naturaldeputaten per jährlich 15 Metzen Frucht, 30
Metzen Hafer, 15 Metzen Kukurutz, 15 Schöber Heu und 15 Klafter Holz unter einem bei der
hohen Hofstelle eingeschritten wird. Als hat man die Ehr Eure Exzellenz ein solches mit
dem freundschaftlichen Ersuchen zu eröffnen, womit gefällig sein wolle, für deutsche 6
Seelsorger also vorzusorgen, damit sie in vorgedachten Örtern längstens mit Ende
Septembris angestellt werden mögen. Mit vollkommenster Hochachtung geharrend Euer
Excellenz dienstschuldigster Ladislaus Freiherr v. Ortzy Temeswar, den 20 Juni 1785".
Ende 1785 waren 116 Kolonistenhäuser in vier Gassen unmittelbar südlich von Raitzisch (serbisch) - Kleinbetschkerek, für "500 Seelen" errichtet worden. Dazu kamen: Bethaus, Schule, Pfarrer und Lehrerwohnung, Wirtshaus, Gemeindehaus und zwei Roßmühlen. Die Hausnummerzahl erhöhte sich in den ersten Jahren auf 126. Nach 1785 trafen weitere Ansiedler ein. So wurden auch 25 Familien in Raitzisch(serbisch)-Kleinbetschkerek angesiedelt. |
1786
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1786 - 1808 wurde
Deutsch-Kleinbetschkerek selbständig verwaltet. Erster Richter (Schultheiß oder Schulze genannt): Michael Marx von Kell (Trier). Erster Gemeindenotär (für die deutsche und serbisch - rumänische Gemeinde): Stefan Varkonyi (1786-1787). Erste Schulmeister: Johannes Potscheller und Johann Nikolaus Klemenz. Erster Seelsorger: Franz Cisper ( 01. 01. 1786 - 01. 06. 1786) Postmeister - "posta magister" - Johann Viller 06. 01. 1786 Erster Eintrag im Sterbematrikel: "Bornbach Johann - Wittwer 30 Jahre alt, Nr 46, geboren in Luxemburg". 07. 01. 1786 Erster Eintrag im Taufmatrikel: "Anna Tochter des Peter Heinrich und der Barbara Heinrich, geb. Schomer Nr. 20; Paten: Ollinger Jakob und Heinrich Anna" 10. 01. 1786 Erster Eintrag im Eheschließungsmatrikel: "Reck Nikolas, Wittwer Nr. 54 mit Lamby Elisabeta, ledig, Tochter des Wilhelm Lamby und Kunigunde Nr. 63. Zeugen: Bombele Nikolaus Nr. 64, Morr Johann Nr. 35" Für das Jahr 1786 weisen die Matrikelbücher 46 Todesfälle gegenüber 40 Geburten aus. |
31. 12. 1787 |
Im Jahre 1787 gab es 36 Geburten und 69 Todesfälle. |
31. 12. 1788 | Auch im Jahre 1788 gab es weniger Geburten 34, als Todesfälle 46. |
1789 31. 12. 1789 |
Das Bethaus wird mit zwei
Glocken versehen mit der Inschrift "Goß mich Josef Fischer vor die
Becskereker Gemeinde in Temesvar 1789"
1789 gab es 41 Geburten und 87 Todesfälle. Erstmals 1790 überstieg die Zahl der Geburten die der Todesfälle. |
1792 | Zählt Deutsch-Kleinbetschkerek 644 Einwohner |
1794 | Mißernte und Hungerjahr. |
1795 | Für die Mehrheit der Einwohner beginnt die Rückzahlung der erhaltenen Reise- und Ausstattungskosten. |
1802 | Zählt Deutsch-Kleinbetschkerek 984 Einwohner. |
1809 | Steigt die Einwohnerzahl von Deutsch-Kleinbetschkerek auf 1200 |
29. 05. 1810 | Wurde der Grundstein zur römisch-katholischen Kirche gelegt. Bauherr war der Staat, da er Patronatsherr von Kleinbetschkerek war. Bei einem Chronisten heißt es "Auf daß das Gotteshaus aber geräumiger und größer werde wie der Säckel des heiligen Aerarius es zugeben wollte, und auch einen höheren Guckinsland, einen kühneren Turm erhalte, spendeten die opfermütigen und kreuzbraven Deutschen von Kleinbetschkerek noch ganze 3427 Gulden und 72 Kreuzer dazu". Für die Innenausstattung brachte die Kirchengemeinde in einer Sammlung 4122 Gulden auf. Der Maler Lohs bekam für das Ausmalen des Sanctuariums 242 und für die Bemalung und Vergoldung des Tabernakels 390 Gulden. Meister Arnold erhielt für die Bemalung der Kanzel 425 Gulden. Die Eheleute Anton und Theresia Weißengerber stifteten das erste Altarbild, das sich heute über dem kleinen Seitenaltar befindet. |
17. 11. 1811 | Geweiht wurde die römisch katholische Kirche vom damaligen Domherr Paul Nemethy zu Ehren der Unbefleckten Empfängnis Mariens. Seelsorger der Gemeinde war zu jener Zeit Pfarrer Stefan Karady - an ihn erinnert das Marmor-Grabkreuz neben der Kapelle auf dem Friedhof. |
1814 | Wirtschaftlicher Aufstieg. Nach einem Komitatsausweis war Kleinbetschkerek eines der höchstbesteuerten Dörfer (2900 Gulden - Contributional und 1545 Gulden und 8 Kreuzer Domestikal-Steuer) |
1816 | Mißernte, Notjahr |
1817 | Die baufällige Schule wird abgetragen und an derselben Stelle ein neues Schulgebäude errichtet. |
1820 | Neubau des Pfarrhauses |
1821 | Deutsch-Kleinbetschkerek zählt 1362 Einwohner |
1823 | Grundsteinlegung der serbisch orthodoxen Kirche. Wurde 1844 fertiggestellt. |
1828 - 1831 | Sumpffieber und die bis dahin unbekannte asiatische Cholera (1931) wütete. Im Sommer 1831 wurden 169 Leichen zu Grabe getragen. |
1832 | Die Kirchenorgel wird für 1000 Gulden gekauft. |
1836 | Die Cholera hat am 11. Juli 1836 mit derartiger Wut ihren Einzug in Kleinbetschkerek gehalten, dass man im Verlauf von 8 knappen Wochen 195 Menschen auf die Bahre legen mußte. |
1844 | Gründung - Schützenverein (50 Mitglieder). |
1846 - 1849 | Für die Kirche wird das große Altarbild in Wien gekauft, die große Glocke, da gesprungen, umgegossen und die Turmuhr fertiggestellt. |
09. 08. 1849 | Schlacht im Raum
Kleinbetschkerek - Neubeschenowa - Sanktandres - Sackelhausen. 30000 Kämpfer der
österreichischen Hauptarmee mit 108 Kanonen unter der Führung des Feldzeugmeisters Baron
Haynau, trafen am Nyaradbach auf 55000 Mann und 108 Kanonen, der ungarischen Armee
unter dem Kommando der Generäle Dembinski und Bem. Durch den Sieg der Kaiserlichen
Truppen wurde die 107 tägige Belagerung Temeswars beendet. Ein Kleinbetschkereker
Chronist berichtet: "Die Sonne schien glutheiß über den Kukuruzfeldern, aber
den Kleinbetschkerekern mochte es auch ohne die Sonnenhitze heiß genug gewesen sein, da
sie in solcher Nähe 216 Geschütze bellen hörten, wildes Kampfgeschrei vernahmen, und
schmetternde Reiterfanfaren über die Ebene schallten. Ins Dorf verirrten sich bloß
einzelne Geschosse, ohne jedoch Schaden anzurichten". Das Banat wird unter österreichische Verwaltung gestellt. |
1858 | Die Verwaltung der Schule wechselt von der Kirche zur Gemeinde. |
19. 11. 1859 | Besucht der Militär und Zivilgouverneur der serbischen Wojwodina Josif Sokesevits, die Gemeinde. |
1863 | Mißernte und Elend. Das Elend war so groß, daß die Regierung eingreifen und die Bedürftigen mit Notstandsdarlehen unterstützen mußte. Es wurden 2 Schuldscheine für insgesamt 684 Anleihe-Bedürftige verfaßt. |
1864 | Gute Ernte. Jedoch Hamster - und Mäuseplage. |
1865 | Die Diphtherie, trifft vor allem Kinder. Die Matrikeln vermerken für dieses Jahr 141 Sterbefälle gegenüber 121 Geburten. |
1866 | Kriegsjahr. Alle Urlauber und Reservisten mußten einrücken, um gegen Preußen oder Italien zu ziehen. |
1867 | Kurzes wirtschaftliches
Aufatmen. Ausgleich, österreichisch-ungarische, verfassungsrechtliche Vereinbarungen, durch die, 1867 das Kaisertum Österreich in die Österreichisch-Ungarische Doppelmonarchie (Donaumonarchie 1867-1918) umgewandelt wurde. Das Banat wurde von Österreich an Ungarn abgetreten. Als Folge wurde das Banat nicht mehr von Wien, sondern von Budapest aus verwaltet. Die ungarische Regierung betrieb nach einer zunächst liberalen Nationalitätenpolitik ab den siebziger Jahren eine brutale Magyarisierungspolitik. |
1870 - 1871 | Wasserjahre. Das ganze
Jahr hindurch hatte es geregnet. Die Felder standen unter Wasser. Die Wege waren
unbefahrbar. Die Brücken waren zerstört. Die ganze Gemeinde glich einem Sumpf. Gründung - Leichenbestattungsverein (1871). |
1874 |
Wieder Diphtherie unter den Kindern. Wieder sterben149 und nur 117 werden geboren. |
1875 | Die Kirche bekommt noch eine große Glocke, die 1884 umgegossen wird. |
1876 | Geburtsjahr von Johann Rech (* 08.09.1876 in Kleinbetschkerek + 07.03.1976 in Temeswar) - Lehrer (1898-1933) und Verfasser der Chronik der Gemeinde Kleinbetschkerek (1936). Diese Chronik diente auch als Vorlage zur Monografie der Gemeinde, die unter dem Titel "Kleinbetschkerek - Geschichte einer gemischtsprachigen Gemeinde im Banat" 1972 im Pannonia Verlag Freilassing, erschienen ist. |
1877 |
Frost (21. 05.) und
später Hagel zerstören die Ernte. 1877 ein totales Mißjahr. Wucherer
tauchen auf, verleihen ihr Geld oder Getreide mit 40% bis 50% Zinsen. Viele Familien
verlieren auf diese Art und Weise ihr Vermögen.
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1878 |
Das Kindersterben nimmt kein
Ende. Die Matrikeln vermerken 191 Sterbefälle gegenüber 143 Geburten. Unter den
Toten 140 Kinder, die am "dicken Hals", vor den Augen ihrer Eltern erstickten.
Es gab Familien die binnen 14 Tage, 4 Kinder verloren haben. Besetzung Bosniens, an der auch 11 Kleinbetschkereker teilnehmen mußten. |
1880 |
Höhepunkt und Wende. Höchste
Geburtenzahl 179, gegenüber 104 Sterbefälle. Das Amerikafieber hat auch Kleinbetschkerek erfaßt. 450 Personen wandern nach Amerika aus. |
1883 |
Gründung - Spar und Vorschußverein. |
24. 09. 1890 |
Ankauf der Überlandfelder. Die
Felder (1322 Joch) wurden durch einen Betrauten-Mathias Nauy, um den Betrag von 120100
Gulden auf 20 jährige Amortisation angekauft. Viele dieser Felder und Heuwiesen wurden
auf 20 jährige Teilabzahlung verkauft und von den Rateneinkünften die Zahlungen an
den Staat getilgt. Mit den Einnahmen von den nicht veräußerten Überlandfeldern konnte
im Laufe eines Anderthalbjahrzehnts die tiefergelegenen Felder entwässert und artesische
Brunnen gebohrt werden. Dadurch bezwang man das Sumpffieber. Gründung der Freiwilligen Feuerwehr. Kleinbetschkerek hat 3687 Einwohner (2722 Deutsche, 403 Rumänen, 562 Serben) |
1891 | Der Bauernverein tritt
dem neugegründeten "Südungarischen Bauernverein" bei. Gründung - Gesangsverein. |
1894 | Die Theresienmühle wird erbaut. Geburtsjahr von Mathias Reuter (*30.11.1894 in Kleinbetschkerek + 29.03.1990 in Forchheim). Mitverfasser der Monografie der Gemeinde Kleinbetschkerek erschienen unter dem Titel "Kleinbetschkerek - Geschichte einer gemischtsprachigen Gemeinde im Banat" 1972 im Pannonia Verlag Freilassing. |
26. 11. 1895 | Die Vizinalbahn Temeswar - Kleinbetschkerek - Großsanktnikolaus wird fertiggestellt. Der Beitrag der Kleinbetschkereker - 100000 Gulden. |
1900 | Zwei neue Schulen, die heute
noch stehen, werden an der Stelle der alten, baufälligen Schulen erbaut. Schuleröffnung (01. 11. 1900) - Einführung des Pflichtunterrichts in ungarischer Sprache |
1903 | Errichtung des Kindergartens. |
1910 | Zählt Kleinbetschkerek 3668 Einwohner. Davon 2530 Deutsche (69%) |
1911 | 100 Jahr-Erinnerungsfeier an den
Bau der römisch-katholischen Kirche. Zählt Kleinbetschkerek 3681 Einwohner. Davon 2700 Deutsche (73%), 549 Serben und 432 Rumänen |
14. 01. 1912 | Gründung - Handel und Gewerbebund. |
1914 - 1918 | Erster Weltkrieg. In diesem
Krieg sind 97 Kleinbetschkereker gefallen. An sie erinnert die Kapelle auf dem Friedhof an
deren Wänden auf zwei Marmortafeln alle Namen eingraviert sind. Die Kirche opferte alle Glocken für Kriegszwecke. Bis 1920 gab es kein Glockengeläute. |
1920 | Vertrag von Trianon (
04. 06.1920). Das Banat wurde dreigeteilt. Der größere östliche Teil
mit Temeswar, folglich auch Kleinbetschkerek und dem Arader Komitat (66,5% =
18966km²) fielen an Rumänien, der südliche Teil (32,5% = 9276 km²) zum Königreich
Serbien (das 1929 in Königreich Jugoslawien umbenannt wurde) und der südliche Marosch -
Theiswinkel (1% = 284 km²) an Ungarn. Für die römisch-katholische Kirche wurden 3 Glocken angekauft. |
1930 |
Jugendtagung. 50
Jugendvereine mit 2500 Jugendlichen nahmen an dieser Jugendtagung in Kleinbetschkerek
teil. Ehrengast war Bischof Dr. Augustin Pacha. Initiator der Tagung - Pfarrer
Wilhelm Dewald. Zählt Kleinbetschkerek 3320 Einwohner. Davon 2294 Deutsche (69,1%) |
1936 |
08./09. 08. 1936 -
Festveranstaltung - 150 Jahre seit der Besiedlung Kleinbetschkereks mit Deutschen und 125
Jahre katholische Kirche. Zählt Kleinbetschkerek 3300 Einwohner davon 2400 Deutsche |
1939 - 1945 | Zweiter Weltkrieg. Bis
Kriegsende waren 43 Kleinbetschkerek in der rumänischen Armee, 20 von ihnen kamen nicht
mehr nach Hause. In deutschen Verbänden waren 229, von diesen wurden 107 als gefallen,
verstorben oder vermißt gemeldet. 16./17. 09. 1944 Etwa die Hälfte der deutschen Einwohner flüchten vor dem Anrücken der Sowjetarmee. Etwa 900 machen sich mit 134 Pferdegespannen und 2 Traktoren, weitere 125 mit der Eisenbahn, auf den Weg nach Westen. In Kleinbetschkerek zurückgeblieben waren: 918 Personen. 14. 01. 1945 Verschleppung von 168 Kleinbetschkereker zur Zwangsarbeit nach Rußland. 37 Personen verlieren dabei ihr Leben. 12. 04. 1945 Bodenreformgesetz (Dekretgesetz Nr.187/1945) - Alle Kleinbetschkereker Deutsche wurden ihres Grundbesitzes und ihrer Häuser enteignet. Der Enteignung des Feld- und Hausbesitzes, folgte sehr bald die Enteignung des toten und lebenden Inventars. |
1949 | 13.03.1949
Erscheint in Bukarest die erste Nummer der Tageszeitung "Neuer Weg". (Letzte
Nummer am 31.12.1992). Das Nachfolgeblatt ist die "Allgemeine Deutsche Zeitung"
(ADZ). 28.11.1949 Rückkehr der letzten Russland - Verschleppten. |
1950 | Gründung der Kleinbetschkereker landwirtschaftlichen Kollektivwirtschaft. |
1951 | 18.-24. 06. Verschleppung in den Baragan von 184 Kleinbetschkereker Deutschen. Von ihnen kehren 18 Personen nicht
mehr zurück. 28.08.1951 - Pfarrer Michael Willjung, der letzte Seelsorger von Kleinbetschkerek wird verhaftet und am 23.01.1952 zu 9 Jahren Kerker verurteilt. Für ihn folgen noch 3 Jahre Deportation in den Baragan, von wo er am 31.10.1963 in die Bundesrepublik Deutschland ausgewiesen wird. Seither ist die Pfarre Kleinbetschkerek verwaist und wurde seelsorglich von Billed - Pfarrer Wild, Neubeschenowa - Pfarrer Hans Schmidt und Pater Clemens, Alexanderhausen - Pfarrer Gottfried Huhn und Temeswar (Mehala) - Pater Johannes, betreut. |
26. 01. 1952 | Währungsreform |
01. 01. 1953 | Gründung der deutschen Abteilung des Temeswarer Staatstheaters. |
1954 | Rückerstattung der im Jahre 1945 enteigneten Häuser (Dekret Nr.81/54 und Ministerialbeschluss 370/1954 ). |
1956 | Rückkehr der
Baragan-Verschleppten. 04.11.1956 Erste Sendung in deutscher Sprache von Radio-Temeswar |
01. 02. 1957 | Erscheint die erste Nummer "Die Wahrheit" - Letzte Nummer -17.02.1968. Das Nachfolgeblatt ist die "Neue Banater Zeitung". |
1964 | Kleinbetschkereker Heimattreffen in Schwäbisch Gmünd. |
13. 11. 1966 | Kleinbetschkereker Kirchweihfeier mit Kirchweihjugend und Umzug. |
31. 01. 1967 | Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Bundesrepublik Deutschland und Rumänien. |
21. 02. 1968 | Erscheint die "Neue Banater Zeitung" |
1969 | Das rumänische Fernsehen startet eine wöchentliche Sendung in deutscher Sprache |
1977 | 04.03.1977 - Ein Erdbeben der Stärke 7,2 auf
der Richter-Skala fordert in Rumänien über 1500 Menschenleben. Das Beben wurde auch in
Kleinbetschkerek vernommen, hat jedoch keinen
nennenswerten Schaden angerichtet. Kleinbetschkerek hat 2769 Einwohner. Davon ca. 700 Deutsche |
1978 | Bundeskanzler Schmidt und Präsident Ceausescu vereinbaren verstärkte Aussiedlung von Deutschen im Rahmen der Familienzusammenführung. Es werden "pro Kopf"-Summen ausgehandelt. |
1982 | 28.06.1982 - Starker Sturm. Dabei
wurden viele Dächer , Stromleitungen, Telefonleitungen zerstört. Das Kreuz der Kirche
wurde dabei verbogen. Im Herbst 1982 wurde das Kreuz mit einem Hebekran
neu angebracht. 22.10.1982 Erscheint das Dekretgesetz laut dem von Ausreisenden die Rückerstattung der Ausbildungskosten in westeuropäischer Währung verlangt wird. |
1983 | Kleinbetschkereker Heimattreffen in Salzburg. |
1985 | Kleinbetschkereker Heimattreffen in Forchheim. |
1987 | Kleinbetschkereker Heimattreffen in Forchheim |
13. 05. 1989
12. 1989 |
Kleinbetschkereker Heimattreffen
in Rastatt. Sturz und Execution des Diktatorehepaars Ceausescu; Ende der Alleinherrschaft der Kommunistischen Partei; Gründung des Demokratischen Forums der Rumäniendeutschen. |
1990 | Massive Aussiedlung der Rumäniendeutsche (111.150 Personenn) in die BRD. |
18. 05. 1991 | Kleinbetschkereker Heimattreffen in Rastatt. |
1992 | 01.01.1992 wird
die Pfarrei Kleinbetschkerek aufgelöst und von der Pfarrei Billed übernommen
(Seelsorger: Pfarrer Bonaventura Dumea). Die Volkszählung in Kleinbetschkerek ergibt: 4581 Einwohner davon 39 Deutsche. |
1993 | 10.07.1993 Kleinbetschkereker
Heimattreffen in Forchheim. 407535 Deutsche aus Rumänien sind von 1950 bis Ende 1993 in die Bundesrepublik Deutschland eingewandert. |
1994 | Kleinbetschkerek hat 4786 Einwohner |
22. 07. 1995 | Kleinbetschkereker Heimattreffen in Forchheim. |
30. 08. 1996 | Startet in Forchheim eine Gruppe gebürtigter Kleinbetschkereker in die Heimatgemeinde um in freiwilligem Arbeitseinsatz den Friedhof instandezubringen. |
19. 07. 1997 | Kleinbetschkereker Heimattreffen in Rastatt. |
28. 07. 1998 | Einsturz des Kirchturms der katholischen Kirche während einem orkanartigen Sturm. |
1999 | Kleinbetschkereker Heimattreffen in Forchheim. |
2000 | 06.2000 Leonte
Marin (PSD) wird Bürgermeister von Kleinbetschkerek. 11. 07. 2000 Erneuter orkanartiger Sturm. Ca. 600 Häuser bzw. Hausdächer werden zum Teil schwer beschädigt. Das Pfarrhaus (erbaut 1820) wurde 2000 renoviert (Aus 3 Räumen wurde ein großer Raum geschaffen).und dient nun als Kirche. |
26. 05. 2001 | Kleinbetschkereker Heimattreffen in Forchheim. |
16. 08. 2001 | Wurde diese Homepage veröffentlicht. |
01. 05 2003 | Kleinbetschkerek bekommt folgende neue Postleitzahl: 307040 |
05. 06. 2003 | Kleinbetschkereker Heimattreffen in Forchheim. |
20. 06. 2004 | Dr. Constantin Buzatu (PSD) wird Bürgermeister von Kleinbetschkerek |
04. 06. 2005 | Kleinbetschkereker Heimattreffen in Forchheim. |
30. 06. 2007 | Kleinbetschkereker Heimattreffen in Forchheim. |
27. 06. 2009 | Kleinbetschkereker Heimattreffen in Forchheim. |
28. 05. 2011 | Kleinbetschkereker Heimattreffen in Forchheim. |
10. 06. 2012 | Raimond Ovidiu Rusu (USL) wird Bürgermeister von Kleinbetschkereker |
Bibliographische Hinweise:
Brockhaus Konversationslexikon, 1894, 2. Band, Seite 618
Dr. F.H. Ungewitters neueste Erdbeschreibung und Staatenkunde, Dresden, 1872, 1. Band, Seite 733
Enciclopedia Romana, Sibiu (Hermannstadt), 1898
Traian Lalescu, Le Problème Ethnographique du Banat, Paris, 1919
Ritters geographisch-statistisches Lexikon, Leipzig, 1864
Karl von Möller, Wie die schwäbischen Gemeinden entstanden sind, 2. Band, Temesvar, 1924, Seiten 73-76
Johann Rech, Hundertfünfzig Jahre deutsches Becicherecul-Mic-1936, PDF-Datei
Schenk, Annemie / Weber-Kellermann, Ingeborg, Interethnik und sozialer Wandel in einem mehrsprachigen Dorf des rumänischen Banats. Marburg 1973, 235 S.
Johann Rech und Mathias Reuter - Kleinbetschkerek - Geschichte einer gemischtsprachigen Gemeinde im Banat. 1972 Pannnonia Verlag Freilassing. Anmerkung - Da es in dieser Buchausgabe Fehler gibt, vor allem was Jahreszahlen betrifft, habe ich mir erlaubt diese bei der Datenübernahme zu korrigieren. Auch enthält dieser geschichtliche Überblick weitere von mir und von Johann Bappert ergänzte und aktualisierte Daten.
Nikolaus Nauy - Rastatt, 16. August 2001
Letzte Aktualisierung: 11.06.2012